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Gedichte auf Deutsch

 Von den Initiatoren dieser Homepage:

Die Teilnahme an der Leipziger Buchmesse in Deutschland im März 2015 zeigte uns ein großes Interesse an arabischer Lyrik, vor allem am Klang der arabischen Sprache und wie diese Werke rezitiert werden. Deshalb haben wir uns entschieden, diesen Blog für deutsche Zuhörer einzurichten.

Ziel ist es, literarische Werke der arabischen Lyrik einem deutschen Publikum hörbar zu machen.


where it started

Schreiben, um am Leben zu bleiben

5/10/2015

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Die Anthologie "Mit den Augen von Inana" versammelt Gedichte und Kurzgeschichten von 19 Schriftstellerinnen aus dem Zweistromland. Es ist ein Querschnitt dessen, was Frauen im Irak heute schreiben – über ihr Leben und ihren Alltag im Kriegszustand, ihre Wünsche, Träume und Leiden. Von Rosa Gosch



Seit Ende Februar 2015 die Bauingenieurin Zekra Alwach zur Bürgermeisterin von Bagdad ernannt wurde, regiert zum ersten Mal überhaupt eine Frau eine arabische Hauptstadt. Kein anderes Land im Nahen Osten hat so viele weibliche Abgeordnete wie der Irak. 25 Prozent der Parlamentssitze sind dort von Frauen besetzt.

Der Erfolg von Zekra Alwach ist gewiss nicht repräsentativ für die Rolle der Frau im Irak heute, aber auf politischen Wahlplakaten, im öffentlichen Dienst oder als Lehrkräfte sind Frauen Teil des irakischen Alltags. Und in der Literatur? Wer sind dort die starken Stimmen? Gibt es in der patriarchalischen Gesellschaft des Irak heute überhaupt eine Frauenliteratur?

Ja, sagen die irakischen Schriftstellerinnen Amal Ibrahim al-Nusairi und Samarkand al-Djabiri, die am 17. März 2015 in der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin zur Lesung und zum Gespräch zu Gast waren. Sie sind zwei der Stimmen, die die kürzlich erschienene Anthologie "Mit den Augen von Inana" versammelt. Die Journalistin Birgit Svensson, die selbst seit vielen Jahren in Bagdad lebt, hat den Band herausgegeben.

"Mit den Augen von Inana" versammelt Gedichte und Kurzgeschichten von 19 Schriftstellerinnen aus dem Zweistromland. Es ist ein Querschnitt dessen, was Frauen im Irak heute schreiben – über ihr Leben und ihren Alltag im Kriegszustand, ihre Wünsche, Träume und Leiden. Laut Herausgeberin ist es die erste Anthologie zeitgenössischer Autorinnen aus dem Irak, die seit dem Sturz des Saddam-Regimes 2003 erschienen ist.



Die erste Anthologie zeitgenössischer Autorinnen aus dem Irak, die seit dem Sturz des Saddam-Regimes 2003 erschienen ist: "Mit den Augen von Inana – Lyrik und Kurzprosa zeitgenössischer Autorinnen aus dem Irak", herausgegeben von Birgit Svensson. Auf Arabisch wurde die Sammlung erstmals 2012 veröffentlicht. Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Botschaft in Bagdad und dem Verband deutscher Firmen EFI ist sie jetzt in deutscher Übersetzung erschienen. Eine französische Fassung ist bereits mit Geldern des französischen Außenministeriums in der Umsetzung. Auch eine englische Version ist geplant. Gedruckt wurden alle Auflagen im südirakischen Basra.

Bagdads berühmte Büchermeile

Die Lyrik hat in der arabischen Welt eine starke Tradition – und nach Aussage von Birgit Svensson erlebt sie im Irak derzeit geradezu einen Boom. Die Al-Mutanabbi-Straße, die berühmte Büchermeile in Bagdad, wo sich ein Buchladen neben dem anderen befindet und die seit jeher in der arabischen Welt ein Synonym für Literatur schlechthin ist, gehört heute zu den pulsierendsten Straßen der Hauptstadt.

Ein Grund dafür, dass Lyrik im Irak momentan so populär ist, liegt Amal Ibrahim al-Nusairi zufolge nicht zuletzt daran, dass Gedichte, Emotionen und Schmerzen aus jahrzehntelangen Kriegen und Diktaturen in einzigartiger Weise komprimieren können und so ein Ventil bieten, um diese angestauten Gefühle herauszulassen. "Ich schreibe, um am Leben zu bleiben", sagt die 1969 in Bagdad geborene Schriftstellerin, die außerdem die Kultur- und Medieneinrichtung Al-Noor im Irak leitet. "Wir können angesichts der ganzen Gewalt nicht still sein."

Nicht still sein zu wollen, das scheint viele der Autorinnen in dem dünnen, rund einhundert Seiten umfassenden Band anzutreiben. Und Wut, wie Samarkand al-Djabiri, Jahrgang 1973, hinzufügt. "Ich schreibe, weil mir die Freiheit genommen wurde." Sie verarbeitet in ihrem Gedicht Märtyrertod, das sie mit Inbrunst aufrecht stehend in Berlin vortrug, die Ermordung ihres Vaters durch das Saddam-Regime.


Tiefe Einblicke in den irakischen Alltag

Die Verfasserinnen in "Mit den Augen von Inana" zeigen einen irakischen Alltag, der einerseits oft kaum überrascht, anderseits genau wegen seiner Alltäglichkeit und wie dieser Alltag in Worte gepackt wird, verstört: Es geht um Bombenanschläge und Entführungen, willkürliche Verhaftungen und Folter, Auftragsmorde und Straßenkontrollen. Es geht um den Gestank von Militärstiefeln und das Parfüm von Autofahrerinnen. Und es geht vor allem um den Verlust geliebter Menschen und den Schmerz der Überlebenden.

Wie fühlt es sich an, wenn man mit dem Auto in dem Stadtviertel unterwegs ist, in dem man aufgewachsen ist, und nirgends parken kann? "Überall vertreibt man mich. Keiner duldet meinen Wagen vor seiner Tür. 'Vielleicht ist ja Sprengstoff in dem Auto'", schreibt Aliya Talib in ihrer Kurzgeschichte Mein Viertel, mein Parfüm. Menschen, mit denen man jahrelang Tür an Tür gewohnt hat, erkennen oder wollen einen nicht mehr erkennen. Zurück bleibt die unendliche Einsamkeit der Parkplatzsuche.


Der weibliche Blick auf solche alltäglichen Dinge wie Autofahren zeigt auch, wie Frauen im Irak eben anders leben – und leiden – als Männer. In Maysaloun Hadis Geschichte Die Heuschrecke muss es die Protagonistin immer wieder über sich ergehen lassen, dass Männer sie ungefragt beim Parken dirigieren – und dies, obwohl manche von ihnen, wie die Autorin ironisch bemerkt, nicht einmal sehen können. "Wieder so ein Typ, der mich vor aller Augen blamiert", konstatiert die Ich-Erzählerin trocken.

Selbstverständlich teilen Frauen und Männer im Irak viele der Bedrohungen durch Krieg und Gewalt, aber Frauen sind heute gleichwohl immer noch anderen gesellschaftlichen Anforderungen und Zwängen unterworfen als Männer. Selten wird diese wahrlich nicht unbekannte Tatsache dem deutschen Leser so plastisch erfahrbar gemacht wie in vielen Stücken in diesem Buch.

Auch das Schreiben selbst ist für Frauen im Irak nicht dasselbe wie für Männer. "Am Anfang meines Schreibens habe ich Probleme in der Familie und auf der Arbeit bekommen. Aber ich schreibe, um sichtbar zu sein", erzählt Samarkand al-Djabiri. Das Schreiben bedeutet für die irakischen Schriftstellerinnen oft auch, dass sie sich nicht mehr an bestimmte Konventionen halten. "Ich schweige nicht mehr, um dir zu gefallen, ich lege sämtliche Gewohnheiten ab", schreibt Salima Sultan Nur in ihrem Gedicht Gewohnheit.

Angst ist ein schlechter Ratgeber

Birgit Svensson berichtet während ihrer Buchvorstellung in Berlin, dass in Bagdad derzeit viele Menschen alte Angewohnheiten ablegen: "Die Menschen in Bagdad gehen jetzt wieder auf die Straße", erzählt die Journalistin. "Es gibt inzwischen sogar wieder Fischrestaurants!" Die Leute besuchen wieder Lesungen oder Konzerte, sie verstecken sich nicht länger in ihren Häusern und Wohnungen vor der Gewalt. "Angst ist ein schlechter Ratgeber, um den Alltag zu meistern", so Birgit Svensson.

Wie viele Menschen im Irak die Aufbruchstimmung, die Svensson und ihre irakischen Kolleginnen bemüht sind zu vermitteln, derzeit teilen, lässt sich schwer beurteilen. Der Blick der Autorinnen auf die eigene Zukunft und die ihres Landes stimmt zumindest hoffnungsvoll:"Ich bin optimistisch, obwohl viele Intellektuelle getötet wurden oder das Land verlassen haben", sagt Amal Ibrahim al-Nusairi. "Die Willensstärke der Menschen nimmt zu." Und Samarkand al-Djabiri ergänzt: "Ich hoffe nicht. Ich plane. Ich verwirkliche."

Rosa Gosch

© Qantara.de 2015

Birgit Svensson (Hg.): "Mit den Augen von Inana – Lyrik und Kurzprosa zeitgenössischer Autorinnen aus dem Irak", Aus dem Arabischen von Leila Chammaa und Jessica Siepelmeyer, Verlag Hans Schiller, 2015

http://de.qantara.de/inhalt/schriftstellerinnen-im-irak-schreiben-um-am-leben-zu-bleiben
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4/15/2015

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Amina Mahmoud

4/14/2015

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Aus dem Arabischen von Leila Chammaa



Straßenkind


Ich bin ein Kind der Straße,

eine wandelnde Frage im Raum.

Mein Alter zählt sieben welke Knospen.

Sieben Bomben haben die sieben zerfetzt,

die meine Familie waren.

Treib mich ab, Unheil!

Denn am Leben zu sein, ist mein Fluch.

Doch sobald die Ampel auf Grün schaltet,

rette ich mich wieder auf den Gehweg –

in meinen sicheren Hafen.

So viele Tränen habe ich geweint,

sämtliche Taschentücher der Welt

reichen nicht, um die Flut zu trocknen.

Der Asphalt ist nun mein Vater,

die Ampel meine Mutter.

Zu Mittag bekomme ich so viel Sonnenglut,

bis ich es satt habe,

die Kältemesser stechen um die Wette auf mich ein.

Lieber Gott, schenke mit etwas Essen und ein wenig Wärme. Denn meine Finger sind nicht geübt,

wie sollen sie da für mich sorgen?

Kummer ist meine Thora, Schmerz meine Bibel,

Mangel mein Koran.

Das Leben ist meine Hölle,

das Vergessen meine einzige Rettung.

Ich bin genau wie ihr,

habe Augen, Zunge und einen Mund.

Warum also nicht auch ein Zuhause?

Sag, lieber Gott,

warum?

Schau her,

wenn es auf der Straße ruhig wird,

wenn Sonne, Autos

und der nette Polizist heimgekehrt sind ...

Schau her, schau,

wie ich unter einen Haufen Müll krieche

und mich in den Schlaf weine.


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Faliha Hasan

4/13/2015

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Frage 

Warum ich nicht von mir selber schreibe?

Wo ich doch

seit eh und je gefangen bin in meinem Kopf.

Und will ich

die Kluft überwinden



zwischen mir und den Menschen,

verschlägt’s mich

von einem Exil ins nächste,

von einem Krieg in den nächsten.

So wasche ich wieder und wieder mit Staub mein Gesicht

vor dem Spiegel.

Spiegel, sag,

wer ist die Traurigste auf Erden?

Gibt es das überhaupt?

Nein, antwortet der Spiegel.

Warum ich nicht von mir selber schreibe?

Wo ich doch

jeden Morgen verliere

ein Herz.

Vorgestern schlug eine Rakete ein,

zerstörte Kindheit und Freude,

riss dich fort

von mir,

Maisoon.

Gestern

hab ich gebetet,

danach hab ich erfahren,

dass er getötet wurde.

Ahmad Adam,

treuer Freund,

du hasst die Finsternis, ich weiß.

Warum ich nicht von mir selber schreibe?

Wo ich doch

den Kopf herausreißen muss

aus dem Schrei,

mich hineinstoßen in die Welt der andern,

und finde keinen Weg zu mir.

Warum ich nicht von mir selber schreibe?

Wo sich doch

mein Dasein zusammengefasst so liest:

Früh um sechs begebe ich mich in die Mühle,

und nach eins

rotiere ich unvermindert weiter.

Warum ich nicht von mir selber schreibe?

Wo mir doch

das Lächeln vergeht,

wenn ich unterwegs an einen ihrer Posten komme

und mir verbiete, sie zu fragen,

was sie hier wollen,

wann der Gestank von Militärstiefeln

endlich aus unserem Alltag verschwindet,

ob ich den rot gefärbten Stacheldraht wohl je vergessen werde.

Warum ich nicht von mir selber schreibe?

Wo ich mich doch

manchmal verleiten lasse von der Sehnsucht

und reise

im Kokon eines Traums

zu dir.

Dann, am Kontrollpunkt abgewiesen,

kehre ich wieder heim,

leer,

gebrochen.

Wer

wird jetzt noch fragen,

warum ich nicht von mir selber schreibe?



Aus dem Arabischen von Leila Chammaa

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Siham  Jabbar

3/28/2015

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Aus dem Arabischen von Leila Chammaa




Die Enkelin der Myrtekönige und andere Gedichte

1
Gedränge

Gedränge von Wagen: die Toten haben’s eilig,


in der Hand keine Zügel,

die Hände im Grab,

meine Seele krallt sich fest,

und doch, viel Sterben zieht an ihr vorbei.

2

Mutter

Die letzte Enkelin.

Nachfahrin der verklärten Myrtekönige.

Die Schönste unter ihren Schwestern, Magd ihrer Kinder,

Herrin des Hauses.

Verwöhnt ihren Liebsten,

der verschollen ist im Land des Todes.

Die einzige Mutter, die ich kenne,

seit das Königreich der Mütter unterging, 

jener Frauen, die die Myrte pflegen ... allein.

3

Mond

Sie liebt einen Mond, diese Wolke,

es regnet Liebespaare an allen Fenstern.

4

Heimat

Ach, Heimat, meine Welt

Bagdad, du Bitterschöne

Tigris, geduckt im Donner

Haus aus geschwärztem Papier

Mutter, geknüpfter Faden

Stift, der nach dem Geschriebenen tritt

Schwindender Rauch

Name, der in die Irre führt

dornige Rose

Tod, der heranwächst im Embryo

Ach, Heimat

5

Habe ich gesagt?

Hier bin ich, festgekrallt an einen Felsen,

die Wellen verfolgen mich,

ich spreche zu den Walen:

Ich bin Moses, sage ich,

bringt mich zur Weisheit.

Sie aber bringen mich zum Meer,

die Fluten legen mein Innerstes bloß,

die Sonne verschlingt mein Licht,

der Lotse ist fort,

kein Herz ruft:

wo bringt ihr mich hin?

Hab ich gesagt, ich bin ein Grab,

das seiner Bestimmung zu entrinnen versucht?

Hab ich gesagt, ich bin nicht Moses,

sondern seine Mutter

und vergehe vor Sehnsucht wie sie?

Hab ich gesagt,

meine Füße sind müde

von der Suche nach Reue,

damit das Meer hinwegsieht

über die Wildnis, die ihm entgegenschlägt?

Habe ich das gesagt?

6

In Bagdad

Auf den Straßen Bagdads packte mich der Krieg.

Ich war blind, da lieh die Stadt mir Feuer,

und einsam, da vermählte sie mit ihren Toten mich.

Als ich zurückkam ohne Beine von den Tagen,

die meinen Ausflug mir verleidet haben,

da lächelte der Stift mich an und trug vom Schlachtfeld

meinen Körper,

deckte auf beiden Seiten die Gesichter zu.

So ziehe ich nun aufrecht

ohne Glieder

durch Bagdad, das kein Ende hat...

7

Allein

Geh deinem Untergang entgegen, Stein im Herzen.

Lerne, dass Schwimmen keine Antworten gibt,

dass Schönheit keinen Wegweiser aufstellt.

Ich wandre mit dir, bis wir erreichen das Gras,

das wächst, wo kein Blick es verschandelt.



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    leila alchamaa

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    Leila Chammaa, in Beirut/Libanon geboren, studierte Islamwissenschaft, Arabistik und Politologie an der FU Berlin und im Zusatzstudium Deutsch als Fremdsprache an der HU Berlin. Seit 1990 übersetzt sie arabische Literatur ins Deutsche, zunächst ausschließlich Prosa, seit einigen Jahren aber auch mit Begeisterung Lyrik. Sie ist zudem als Beraterin und Gutachterin für Verlage, Institutionen und Festivals im Bereich arabischer Literatur tätig.

     




    Hören
    http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2015/03/18/drk_20150318_0907_4421eb29.mp3  

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